Jahresrückblick 2020

Jahresrueckblick 2020
Inhalt

Was wir in einem solch ungewöhnlichen Jahr von einer 89-Jährigen lernen sollten

Akzeptieren, was nicht zu ändern ist, und sich freuen über das, was gut ist –
Motto für den Jahresrückblick 2020

Seit Juni Witwe, 89 Jahre, whatsapp-süchtig und einfach klasse – meine Mutter

Woran denke ich zuerst, wenn ich mich an dieses Jahr erinnere? Das ist mein Papa. Ich durfte die letzten 10 Tage zusammen mit meiner Mutter bei ihm sein, bis er einfach aufgehört hat zu atmen. 90 Lebensjahre waren im Juni zu Ende. Mein Vater war nicht immer ein intensiver Gesprächspartner für mich. Ich glaube auch, dass er manche Kurven in meinem Leben nicht nachvollziehen konnte.

Aber: es gab für mich immer die Gewissheit, dass ich uneingeschränkt geliebt werde – und das ist sehr viel. Ein tiefes Vertrauen, dass dieser Mensch immer zu mir steht. Mir hat mal eine Freundin gesagt, dass wir nach dem Tod der Eltern uns diese Liebe selbst geben müssen. Sie hat recht. Das ist jetzt meine Aufgabe und ich denke, dass es mir gelingen kann.

Und meine Mutter? Von ihr erzähle ich, weil sie mich mit ihrer Haltung unglaublich beeindruckt. “Ich muss mich jetzt irgendwie komplett neu erfinden.” Das hat sie kurz nach dem Tod meines Vaters gesagt. Wie macht sie das? Da ist ganz viel Dankbarkeit.

Kein Tag vergeht, ohne dass sie sagt, wofür sie im Hier und Jetzt und auch in der Vergangenheit dankbar sein kann. Das gibt ihr Kraft. Sie ist sehr traurig, dass mein Vater nicht mehr neben ihr ist, sie vermisst ihn sehr. Sie spricht von schönen gemeinsamen Erfahrungen. Viele Urlaubswochen in den Berner Alpen. Noch heute schwärmt sie von den Momenten der Stille auf einer Bank mit Blick auf Almwiesen und Berge.

Das Besondere aber ist: Sie verharrt nicht in dem Blick zurück, sie schaut nach vorne und macht Pläne – und das mit 89: Neues Geschirr, schicke Decke, ein Boxspringbett, das sie jetzt ihre “Schlaflandschaft” nennt, und vor allem der Wunsch, noch mehr zu lernen.

Ich habe ihr vor einigen Jahren ein Smartphone gekauft. Wir chatten, schicken Bilder und Sprachnachrichten und sie vertreibt sich die Zeit im Internet: “Was wäre mein Leben öde, wenn ich das alles nicht gelernt hätte.” Besonders happy ist sie, wenn Bilder von meiner “Family” aus Bali kommen (dazu unten mehr).

Kennst du die Ja-aber-Menschen? Ist ja keine schlechte Idee, aber ich bin doch viel zu alt. Ja, wäre vielleicht nützlich, ist aber viel zu teuer.

Meine Mutter ist ein Ja-und-Mensch: Sie ist traurig und sie plant ihr Leben neu. Sie vermisst meinen Vater und sie hängt neue Bilder in ihre “Schlaflandschaft”. Sie ist alt und sie freut sich auf den nächsten Urlaub. Im März wird sie 90. Unser nächstes Ziel: gemeinsamer Urlaub zu Ostern auf Lanzarote (war schon Weihnachten geplant – wegen Corona gecancelt). Das erste Mal für sie ein Urlaub am Meer: “Ich bin ganz gespannt auf die vielen neuen Eindrücke.”

Sie hat nie ein Resilienz-Training gemacht – außer vielleicht ein bisschen indirekt in Gesprächen mit mir. Aber ich brauchte ihr gar nicht viele Impulse zu geben. Sie ist fast so etwas wie natur-resilient mit einem realistischen Optimismus, der besser nicht sein könnte. Sie akzeptiert, was nicht zu ändern ist und sie freut sich auf Neues. So schafft sie es, ihr Leben zu meistern. Ich bin begeistert!!

Ich bin Oma auf Bali und darf nicht hin

“Seit 10 Jahren war dies mein erster Sommer ohne Bali. Warum reise ich dort immer wieder hin? Seit 2005 kenne ich Wayan und seine Familie. Er war erst 17. Jetzt ist er 31 und mit Ari verheiratet, im Juni ist Abhinaya geboren. Sie nennen mich Mom – und jetzt bin ich eben Grandma . Das war zuerst ein komisches Gefühl (ich habe nämlich keine Kinder ), aber ich fühle mich diesen Menschen so verbunden, dass ich diese Anrede inzwischen liebe. Ja, sie sind meine Familie in Bali. Echt eine große Herausforderung, in diesem Jahr meine Balinesen nicht in den Arm nehmen zu können.”

Das war ein Post bei Facebook. Ich habe bei Katrin Hill an einer Challenge teilgenommen für mehr Reichweite: Facebook-Marketing leicht gemacht. Und das war auf Anhieb das Ergebnis: 77 Likes und 11 Kommentare – für Profis vielleicht läppisch, für mich ein echter Erfolg. Denn 2020 wollte ich intensiv meine Webpräsenz ausbauen.

YES!! Die neue Website ist live!

Was kommt auf die Startseite? Welche Bilde nehme ich? Welche Farben sollen ins Logo? Was schreibe ich überhaupt über mich? Was passt zu meiner Arbeit? Was will ich von mir persönlich erzählen? Was ist zu privat? Ich hatte eine supertolle Unterstützung von meiner Freundin Isabel Niehues, die zusammen mit ihrem Mann Stefan die Kommunikations-Agentur brand-m in Gelsenkirchen betreibt. Von ihnen kamen dann auch gleich die Tipps für den Webdesigner Mirko Lemme und den Fotografen Sven Lorenz. Danke! Ich bin echt zufrieden mit dem Ergebnis.

Zur Belohnung zwei Paar Schuhe in meiner Lieblingsfarbe 😀:

Mein Jahr in Zahlen

  • 188 Stunden walken (für die Ostwestfalen unter euch: jede Tour auf den Bielstein oder zum Hermann 😀)
  • 591 Kontakte bei Linkedin
  • 67 Videomeetings (oder mehr, das kann ich nicht mehr genau rekonstruieren)
  • 28 Touren mit dem neuen E-Bike
  • ? Stunden am PC – kann ich nicht mehr zählen
  • 8 Stunden Vorträge des Resilienz-Kongresses 2020 – im nächsten Jahr gibt es eine Fortsetzung
  • 3 Stunden in der Hängematte des Ferienhauses in Frankreich
  • x Stunden Gespräche mit interessanten Menschen
  • y Stunden nachdenken über mich, meine Arbeit und das Glücklichsein
  • z Die Intensität meines Lebens lässt sich nicht in Zahlen ausdrücken.

Stressabbau akut – mein Sommer an der Loire

Hast du ein Rezept für dich, um Stress gut abzubauen? Für mich ist das ganz klar die Natur. Wenn ich draußen sein kann, geht es mir sofort besser. Und das hat ganz viel mit den sinnlichen Eindrücken zu tun. Ich höre Blätterrauschen, Wind, Vogelstimmen…, ich rieche Erde, Wiese, Wasser…, ich sehe Himmel, weiten Horizont, Berge, Meer… Es braucht gar nicht viel Zeit und ich spüre, wie ich ruhiger werde. Ganz nebenbei gesagt: Das ist auch nachgewiesen, wie intensiv ein Spaziergang auf Puls, Blutdruck und Hormone einwirkt. Da brauche ich aber gar keine Studie, ich fühle es. Und dann noch in Ruhe am Abend draußen essen – besser geht’s nicht.

“Nun ist es so weit” – eine Abschiedsmail

“Liebe Freunde,
nach wunderschönen Walliser Herbsttagen ist es nun so weit. Der
Καιρός, der für mich rechte Zeitpunkt ist erreicht.
Ihr könnt also den Buddha bekränzen, die Dupas entzünden, die Weinflasche entkorken und auf meine gute Ankunft in einem unbekannten Reich anstoßen.

Entschuldigt, dass ich Euch mit diesem Thema so lange behelligt habe, doch es ist mit unserm Leben untrennbar verbunden, egal, ob man’s nun passiv abwartet oder aktiv herbeiführt.

Vergesst Schmerz und Traurigkeit. Das Leben geht weiter, (die Balinesen drücken sehr schön explizit aus, dass wir nur nur vorläufig und zu Gast auf dieser Erde sind), bis das gleiche Thema, in welcher Form auch immer, auch Euch erreicht.

Das Leben ist schön.
Manchmal sind wir traurig oder enttäuscht, doch oft sehr glücklich,
und alles ist endlich.
Rüdiger”

Was denkst du, wenn du diese Mail liest? Was fühlst du? Die Mail hat am 13. November ein Freund geschrieben, den ich von meinen Reisen nach Bali kenne. Er hatte seit vielen Jahren den Plan, mit 75 sein Leben zu beenden. Dieser Zeitpunkt war jetzt erreicht und er setzte seinen Plan um. Die Idee dahinter: nicht abhängig zu werden, nicht pflegebedürftig zu werden, nicht leiden zu müssen. Sondern vorher gehen, solange das Leben noch schön ist.

Ich kann das annehmen. Ich bewerte es auch nicht. Ich kann es nur schwer nachvollziehen. Da ist sicher ganz viel Dankbarkeit für ein glückliches Leben, aber kein Blick mehr nach vorne, kein Optimismus, dass es auch noch schöne Momente nach 75 geben wird. Tja, Menschen sind unterschiedlich. Gerade in diesem Jahr wird mir das besonders deutlich – auf der einen Seite meine Mutter, auf der anderen Seite Rüdiger.

Corona und die Frage: Was läuft gerade gut?

Was denkst du öfter: Was läuft gerade gut? Oder: Was ist gerade schwierig und problematisch? Ich vermute, du nickst innerlich bei der zweiten Frage. Gerade in diesem Jahr merken wir ganz oft, was gerade nicht ist: keine Kontakte, keinen Urlaub, keine Flüge, keine Essen im Restaurant, keine großen Familientreffen, kein Duft von gebrannten Mandeln und Glühwein, kein Skifahren…

Für mich in diesem Jahr: kein Lanzarote, nach 20 Jahren… Das geht mir echt quer in diesem grauen Einerlei hier. Aber ich weiß, das ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Trotzdem vermisse ich es, auf meinen Vulkan zu wandern, diese herrliche Landschaft zu erleben, das warme Klima zu genießen und einfach eine Pause zu haben vom Detmolder Alltag – so schön der auch oft ist.

Was läuft gerade gut? Da ist z.B. meine Erinnerung an schöne Erlebnisse – auch das tut gut.

Kennst du die Tradition der Krippen auf den kanarischen Inseln? Jedes Dorf baut in Kleinformat Elemente der Insel und die biblische Geschichte nach. Das Ganze steht dann draußen in der Nähe der Kirche und ganz viele Menschen kommen, um diese kleinen und sehr liebevollen Arbeiten zu bewundern. Ok – nächstes Jahr wieder und hoffentlich schon Ostern 2021 – quasi nachgeholt – dann aber ohne Krippen. 😉

… links ist das “Scheißerle” 😀 – das gehört zu jeder Krippe.

Was passiert eigentlich, wenn ich ständig in den Medien sehe, wie schlecht sich die Zahlen entwickeln, wie viele wieder auf Intensivstationen liegen, was die Experten prognostizieren… Es zieht mich runter, nur die schlechten Nachrichten zu hören. Deshalb mache ich in regelmäßigen Abständen Medien-Fasten und schaue mich in meinem Alltag um, was alles gut läuft – und das hilft, diese wirklich anstrengende Zeit zu überstehen.

So ist auch mein Motto für den Rückblick auf dieses besondere Jahr:

Corona – meine Challenge

Einem Resilienz-Coach geht es da manchmal wie den Ärzten: Man weiß genau, was zur Therapie und Heilung gut wäre, aber es ist schwer, das auch auf das eigene Leben anzuwenden 😊. Aber wenn ich ein bisschen nachdenke, wird mir klar: ich entscheide, was für mich gut ist. Deshalb ist in diesem Jahr mein Blick auf die Corona-Zeit durchaus überwiegend positiv:

  • Dinge akzeptieren, die nicht zu ändern sind. Einfach annehmen und nicht ärgern oder trauern: Restaurants sind zu – ok, dann probieren wir doch einfach mal wieder ein neues Rezept der balinesischen Küche. Viel anstrengender für mich: Die Grenzen sind dicht und ich kann nicht nach Indonesien fliegen – ok, der Sommer wird zum Radeln genutzt – nebenbei noch sehr gesund.
  • Und was ist mit den sozialen Beziehungen, die uns Kraft geben? Das darf mir auch Corona nicht kaputt machen, aber wie passt das zu Abstand halten und Kontaktbeschränkung? Kaffeestündchen am Bildschirm – dann trinkt zwar jeder seinen eigenen Kaffee, aber austauschen konnten wir uns trotzdem. So waren meine Freundinnen auch im Lockdown immer nah – am Bildschirm sogar ohne Maske. Eine weitere tolle Idee: Weihnachtsmarkt auf der hauseigenen Terrasse – leckerer Glühwein mit Freunden bei viel Abstand und in frischer Luft. Und auch nur zwei Haushalte – ganz so, wie es erlaubt ist.
  • Ich lerne unglaublich viel: Zoom, Teams, Jitsi, Mentimeter, Padlet, Adobe Spark, Canva, Oncoo, Loom… alles keine Fremdwörter mehr. Ich bin dankbar für diesen digitalen Kompetenzschub. Allerdings gab es im Oktober eine große Pleite bei einem Zoom- Webinar: Alles vorbereitet, Präsentation geöffnet, Adrenalin-Spiegel erhöht, 58 Interessentinnen und dann… keiner kommt. Offenbar ein Problem beim Einloggen. Ich weiß bis heute nicht genau warum. Da konnte auch der Zoom-Support nicht helfen. Also bleibe ich einfach positiv und hoffe, dass es beim nächsten Mal klappt.
  • Begeistert hat mich die Kreativität der Menschen: Alltagsmasken nähen, Konzert-Meetings im Netz, Online-Fitness-Kurse oder Dinner im Wohnmobil auf dem Parkplatz eines Feinschmecker-Restaurants – klasse!!

… der Friseurbesuch war nicht ganz so chillig wie sonst 😉.

Auch ich bin kreativ geworden, um mein Fitness-Training fortzusetzen. Das Studio hatte zwar alles bestens geregelt und alle Vorschriften beachtet, aber irgendwie ist mir nicht wohl dabei, im Kursraum mit 17 anderen dampfenden Wesen zu sein und Aerosole vor meinem inneren Auge zu sehen. Und jetzt: Personal Training bei Tamara.

Vom Schreibtisch kurz in die Sportklamotten, Matte ausgerollt, Stativ aufgebaut und “es kann losgehen” – so ist nämlich immer die Message, bevor der Whatsapp-Videocall gestartet wird. Zweimal 30 Minuten pro Woche. Sehr zeitsparend, gezielt auf meine Knochen und Muskeln ausgerichtet und genau die richtige Unterbrechung der langen Stunden am PC. Das bleibt auch ohne Corona in meinem Alltag.

Und: Ich bin dankbarer geworden für all das, was ich bisher oft als selbstverständlich hingenommen habe. Als Studentin wollte ich schon die Welt entdecken. Mir stand nichts im Weg (außer zu Beginn der Geldmangel) – die Welt war offen für mich. Bald wird sie es wieder sein.

Video Super Heldinnen Challenge

Im Vergleich zu Corona war das eine kleine Challenge, aber eine ganz besondere. Ich und Video-Superheldin. Davon bin ich sicherlich noch ein ganzes Stück entfernt. Allerdings habe ich bei Isabel Blumenberg 20 Tage lang jeden Tag an einer neuen Aufgabe geackert. Morgens gleich nach dem Aufstehen, draußen, mit richtigem Licht, mit guten Hintergrund, wütend, begeistert … alles Mögliche sollten wir ausprobieren. In der FB-Gruppe gab es vom Team Feedback. Das Ganze hat Spaß gemacht und ich habe viel gelernt. In meinem Youtube-Kanal gibt es die ersten Ergebnisse.

Was wartet 2021 auf mich?

  • regelmäßige Blogposts und Newsletter, damit du auch immer gut informiert bist
  • Resilienz-Training als Online-Workshop: 2 x 3,5 Stunden geballte Ladung Stressabbau 😀
  • ein paar Tage auf einer Hütte in den Alpen

Und du???

Was ist dein Wort für 2021? Was sind deine Ziele für 2021? Ich meine nicht diese elend gleichen guten Vorsätze, sondern wirkliche Ziele. Wo willst du hin? Was ist deine Vision? In einem Jahr kannst du schauen, was du erreicht hast.

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