Online sichtbar werden: Warum das für alle Coaches so wichtig ist
Wo suchst du zuerst, wenn du gerade keine Antwort auf eine Frage weißt? Ganz klar: Google.
Und wenn es nicht nur eine Frage ist, sondern ein Problem, für das du Hilfe brauchst? Ganz klar: Google.
Jetzt noch konkreter: Du brauchst Unterstützung, um deine Führungsrolle auszuschärfen, Stress zu verringern, deine Beziehung zu retten? Google.
Ob in Google oder bei anderen Suchmaschinen: Hier läuft alles zusammen, was die Online-Welt zu bieten hat – auch deine Accounts bei Social Media, deine Buchtitel, deine Zeitungs-Interviews oder Vorträge, die du mal gehalten hast…
Online sichtbar werden heißt: Du ploppst auf, wenn jemand zu einem Thema nach einer Lösung sucht, für das du Expertin bist.
Für diesen Weg zu dir, ist es völlig unerheblich, ob du mit eigener Praxis arbeitest, in schönen Gegenden Retreats anbietest oder online coachst – der Weg hin zu dir geht über das Internet.
Und deshalb ist es so wichtig, dass dein Auftritt stimmig ist. Du als Person, dein Angebot, deine Sprache – alles aus einem Guss und vor allem in deinem Stil. Dann wirst du als Personal Brand, als Personenmarke wahrgenommen. Du hebst dich von den anderen ab und deine potenziellen Klient:innen habe guten Grund, sich für dich zu entscheiden.
In diesem Blogartikel erfährst du,
- wie du deine Angst vor Sichtbarkeit nachhaltig überwindest,
- inwiefern deine Marketing-Entscheidungen etwas mit deiner Persönlichkeit zu tun haben,
- und ich stelle dir 5 wirksame Wege vor, online sichtbar zu werden
Angst vor Sichtbarkeit überwinden: selbstsicher und sichtbar
Gerade unter uns Coaches gibt es viele Menschen, die nicht gerade der Typ „Rampensau“ sind. Das heißt, wenn die Scheinwerfer angehen, lieber noch mal in die Garderobe anstatt auf die Bühne.
Schade nur: Da sitzt kein Publikum…
Was steckt dahinter? Warum gibt es diese Angst überhaupt? Es kann doch nicht wirklich um Sichtbarkeit gehen. Du bist sichtbar bei Edeka an der Kasse, bei jeder Familienfeier, für deine Nachbarn… Da versteckst du dich vermutlich nicht.
Was ist es also?
Meine Idee dazu: Du hast keine Angst vor Sichtbarkeit, sondern Angst vor Bewertung. Und zwar vor negativer Bewertung und Ablehnung. Wenn du hier tiefer einsteigen willst, lohnt sich mein Blogartikel „Angst vor Sichtbarkeit? Absolut nicht nötig.“
Wie so oft – kaum wird ein Phänomen öfter beobachtet, gibt es auch schon einen Namen dafür:
FOPO
Schon mal gehört? Das ist die “Fear of Public Opinion”.
Du hast das mulmige Gefühl, dass deine Texte
- keinen interessieren
- nicht klug genug sind
- vielleicht sogar angeberisch klingen
- von Ex-Kollegen gelesen werden
- keinen Mehrwert bieten
Als Coaches kennen wir ja die psychologischen Grundbedürfnisse sehr gut: Anregung, Anerkennung und Struktur. Und wenn da die Anerkennung fehlt oder sogar umschlägt in heftige Kritik, fühlt sich das echt nicht gut an. Und genau deshalb willst du dich dieser Gefahr gar nicht erst aussetzen.
Du merkst schon: Jetzt hast du ein Problem. Wie wirst du online sichtbar, wenn du gleichzeitig Angst davor hast, dich zu zeigen?
Die Antwort auf diese Frage hast du vermutlich auch schon im Hinterkopf: Du kannst die Angst überwinden, indem du dir folgende Punkte immer wieder klarmachst:
- Du entscheidest, was die Welt von dir zu lesen kriegt.
- Nichts ist in Stein gemeißelt: Du kannst alles wieder löschen, wenn es dir nicht gefällt.
- Selbst in Social Media hast du die Macht über das, was auf deinem Kanal passiert. Unschöner Kommentar? Delete…
- Am Anfang lesen viel weniger Menschen deine Texte als dir lieb ist.
- Ein stimmiger Auftritt bringt dir die richtigen Klient:innen und sichert dir deine Existenz.
Gleichzeitig hat mir auch der Gedanke geholfen, dass Marketing nicht irgendwie anrüchig ist, sondern eine Einstellung. Und zwar eine Einstellung, die mir ermöglicht, Menschen zu erreichen, die meine Unterstützung richtig gut brauchen können. Marketing ist für mich der Weg, meine Kompetenzen und Erfahrungen zielgerichtet denen zur Verfügung zu stellen, die mich brauchen.
Und im Übrigen: Ist nicht das halbe Leben Marketing? Wenn du als Angestellte deinem Chef eine Projektidee vorstellst, die du genial findest… Wenn du ein erstes Date hast… Wenn du dich auf eine Stelle bewirbst… Wenn du deine Familie mit guten Argumenten nach Bali locken willst…
Du machst schon immer Marketing. Du hast es nur nicht so genannt. Und – klar – es war nicht online.
Online sichtbar werden: 5 wichtige Voraussetzungen
Vor dem Schreiben kommt das Denken.
Damit du einen wirklich stimmigen Auftritt als Coach hinterlässt, darfst du dir erst einmal Klarheit verschaffen über folgende Punkte:
- Wer bin ich in meinem Coaching-Business?
- Was will ich von mir zeigen?
- Wen möchte ich ansprechen?
- Welches Thema will ich bedienen?
- Was ist an meinem Coaching-Angebot besonders?
Jetzt denk bitte nicht: „Diesen ganzen Positionierungskram will ich hier gar nicht lesen. Ich will was wissen über Online-Marketing.“
Du kannst den Weg in die Online-Sichtbarkeit nicht gehen, ohne diese Fragen vorher geklärt zu haben. Nur dann erreichst du einen wirklich stimmigen und überzeugenden Auftritt.
Keine Sorge. Ich steige ich jetzt nicht weiter ins Thema Positionierung ein. Das kannst du im Blog-Artikel „Positionierung im Coaching Business – Basis für deinen Erfolg“ nachlesen.
Wir gehen jetzt davon aus, dass du bereits Klarheit über all diese Fragen hast, und springen zum Herzstück deiner Online-Sichtbarkeit.
1. Online sichtbar werden mit einer Website, die deine Klient:innen begeistert
Deine Website ist deine Visitenkarte im Netz und – großer Vorteil – sie gehört dir. Das heißt: Du bist nicht von Algorithmen abhängig oder musst schnell irgendwelchen Neuerungen folgen, sondern du hast die volle Macht über dein digitales „Zuhause“.
Deine Website sollte in jedem Fall neben der Startseite auf jeden Fall die Über-mich-Seite und eine Angebotsseite haben; natürlich auch Impressum und Datenschutz, aber das weißt du ja.
Tipp aus Erfahrung: Achte auf ein Responsive Design. Bei mir kommen 80% der Besucher übers Handy und deshalb ist es wichtig, dass auch hier das Layout gut aussieht (nicht nur am PC, wo du vermutlich die Seite erstellst).
Zweiter Profi-Tipp: Zeig deinen Besuchern auf jeder Seite, was sie als nächstes tun sollen. Also baue immer Call to Actions ein (CTA), die dazu ermuntern, ein kostenloses Appetithäppchen herunterzuladen oder ein Gespräch zu buchen.
Vorteil der eigenen Website ist auch, dass du dich als Expertin zeigen kannst, wenn du einen Blog integrierst. Hier vertiefst du Themen, die für deine Zielgruppe interessant sind und du erhöhst deine Chancen, über Google gefunden zu werden, wenn du deine Texte auf relevante Keywords hin optimierst (SEO).
Aber: Überfordere dich am Anfang nicht. All diese Dinge dürfen wachsen. Auch bei mir hat es gedauert, bis ich mit Blog-Artikeln unter den ersten Drei gelandet bin.
Für Coaches gelten bei der Website noch ganz besondere Regeln. Über die spreche ich in meinem Blog-Artikel „Website für Coaches: Eine gute Website ist wie gutes Coaching“.
2. Online sichtbar werden mit Social Media Marketing
Wenn du beginnst, dich mit diesem Thema zu befassen, wird erneut klar, warum du erst nach innen schaust, bevor du wie wild loslegst.
Denn: Gerade bei Social Media ist es extrem wichtig, dass der Kanal, den du dir aussuchst, auch wirklich zu dir passt. Ist der Ton so, dass du dich wohlfühlst? Magst du die Medien bedienen, die vom Kanal bevorzugt werden (z.B. Reels bei Insta)? Ist deine Zielgruppe dort zu erreichen?
Du solltest selbst Freude haben an dem, was du tust. Sonst hältst du es nicht durch und – mindestens genau wichtig – die Leser:innen spüren deine Haltung. Ein „Hab eigentlich keine Lust zu posten, aber muss ja wohl sein…“ bringt keine brillanten Texte und schon gar keine Begeisterung bei denen, die klicken.
Ich habe Kundinnen, die sagen: „Social Media – nicht mein Ding.“ Und das ist auch ok so.
Andere sage: „Ich finde mich richtig klasse auf den kleinen Videos. Und die poste ich regelmäßig bei Insta.“ Auch ok.
Wieder andere wollen viele lieber lange Texte schreiben und richtig in die Tiefe gehen bei ihren Leib- und Magen-Themen. Hier ist der Blog das Medium der Wahl und nicht die Häppchen-Kost in Social Media.
Meine Erkenntnis: Egal, was du machst – mach es mit Strategie. Mal hier und da etwas posten, bringt nichts. Du musst wissen, wo deine Posts hinführen sollen (dein Angebot) und bei jeder Veröffentlichung dieses Ziel klar im Blick haben.
Es gibt inzwischen so viele Solopreneure, die sich bewusst von Social Media verabschiedet haben, weil sie die Unruhe nicht mehr in ihrem Leben haben wollen. Auch das funktioniert.
3. Online sichtbar werden mit E-Mail-Marketing
Ich bekomme immer wieder die Rückmeldung, dass meine Newsletter regelmäßig mit Begeisterung gelesen werden. Die Frauen auf meiner E-Mail-Liste schätzen es, jede Woche von mir zu hören mit Geschichten von Kundinnen, meinen eigenen Erfahrungen, Literaturtipps und vielen anderen Themen rund um den Start in die Selbstständigkeit als Coach.
Diese Sichtbarkeit ist eine andere, eine begrenzte. Du warst woanders sichtbar und hast dort die Menschen in deine E-Mail-Liste geholt. Und jetzt wirst du jede Woche wieder bei ihnen im Posteingang sichtbar. Noch stärker als „online sichtbar werden“ ist hier die Funktion, Vertrauen aufzubauen.
Deine Leser:innen lernen dich kennen, erfahren Geschichten aus deinem Leben und hin und wieder bietest du ihnen natürlich auch dein Coaching an.
Für die meisten ist das der übliche Weg zu dir. Der Auftrag kommt selten direkt über die Website, sondern erst, nachdem die Menschen dich kennengelernt haben. Und dann schreiben sie dir eine Mail und bitten um ein Kennenlerngespräch. Ich mache übrigens die Erfahrung, dass mich die Personen, die zu mir kommen vorher schon so gut kennen, dass das Gespräch nur noch eine Bestätigung des ersten Eindrucks von vorher ist.
Umso wichtiger, dass alles, was du rausgibst, auch wirklich deine Handschrift trägt und zu dir und deinem Stil passt. Dann gibt es im Kennenlerngespräch auch keine Irritationen.
… und zeig den Richtigen, dass sie dein Coaching brauchen. Jeden Mittwoch: Tipps, Ideen, Erfahrungen
4. Online sichtbar werden durch Netzwerken
Sharing is caring…
Einen Gedanken habe ich mir abgewöhnt: Andere Business-Ladys als meine Konkurrentinnen zu betrachten.
Du weißt ja sicher: Gedanken steuern Emotionen. Und hier steuere ich direkt in die Angst.
- Angst, dass mir jemand Kunden wegnimmt.
- Angst, dass mir jemand Ideen klaut.
- Angst, dass ich schlechter bin als die anderen.
Aber diese Angst kannst du mit einem einzigen Gedanken überwinden:
Du bist einzigartig.
Du bist ein Unikat.
Persönlichkeit ist nicht kopierbar.
Wenn du also dir selbst vertraust, kannst du wunderbar Kooperationen nutzen. Ihr könnt euch gegenseitig empfehlen, gegenseitig im Podcast interviewen, gegenseitig unterstützen mit Ideen. Immer eine Win-win-Situation.
Ich habe eine Business-Kollegin, die immer in ihrem Newsletter andere Blog-Artikel empfiehlt. Über diese Empfehlung kam ein Kontakt und anschließend ein Auftrag zustande. Danke. 🙏
Du bist auch nicht für alles Expertin. Da ist es immer gut, jemanden zu kennen, den du für ein Spezialgebiet empfehlen kannst. Ist viel entspannter als das Konkurrenz-Denken.
Platz ist für uns alle da und es tut so gut, sich gegenseitig zu stärken. Coworkings, Networking-Events, Community-Treffen, Blog-Paraden…
5. Online sichtbar werden mit SEO: Bei Google auf Platz 1 🤩
Ich habe lange gedacht: „Bei Google auf Platz 1 – das schaffe ich nie.“ Bis ich gelernt habe, dass es auch hier eine Strategie gibt, wie man dieses Ziel Schritt für Schritt anstreben kann.
Das Zauberwort heißt „Keyword-Recherche“. Du kannst nämlich mit bestimmten Tools herausfinden, welche Suchbegriffe bei Google verwendet werden und ob du eine Chance hast, für diesen Begriff zu ranken. Dann kannst du anschließend deinen Blog-Artikel strategisch auf das geprüfte Keyword ausrichten.
Dieses Verfahren nennt man Suchmaschinenoptimierung (SEO) – eine wunderbare Strategie für Sichtbarkeit im Internet: Menschen suchen nach einem Thema, was für sie relevant ist und du lieferst die passenden Informationen.
Das Ganze ist natürlich schon etwas komplexer, als ich das jetzt hier in Kürze darstelle. Wenn dich SEO genauer interessiert, schau mal bei Nadja Luge. Sie ist SEO-Expertin.
Ich sag’s ja… netzwerken… 😉
3 Mythen, die den Weg in die Sichtbarkeit behindern
1. Im Online-Business haben nur die Lauten eine Chance.
Nein: Es geht auch ohne Reels und Instagram.
2. Du musst möglichst überall präsent sein.
Meine Erkenntnis: Wichtig ist, dass dein Markteting zu dir passt.
3. Es muss perfekt sein.
Ja, schon professionell, aber auch du darfst auch Ecken und Kanten zeigen.
3 Fehler, die du am besten vermeidest
1. Du schaust zu viel nach links und rechts. Aber: Was bei anderen klappt, muss nicht auch bei dir klappen. Verlass dich auf deine Kompetenzen.
2. Du denkst: Viel hilft viel. Stimmt nicht. Du darfst dich entscheiden. Weniger ist mehr – wenn du konsequent und strategisch dran bleibst.
3. Du lässt dich demotivieren vom Erfolg der anderen. Falsch. Denn: Du weißt nicht, wie lange, sie schon dabei sind. Ob sie ein Team haben, das unterstützt. Wieviel Zeit und Geld sie investiert haben. Bleib bei dir und deinen Zielen.
Und zum Schluss:
Besser langfristig erfolgreich als einem kurzen Hype gefolgt.
Auf zum Erfolg! Weil du kannst, was du willst. 😊
… und zeig den Richtigen, dass sie dein Coaching brauchen. Jeden Mittwoch: Tipps, Ideen, Erfahrungen