Wie gehst du mit deinen alltäglichen Belastungen um? Kennst du deine Grenzen? Fragst du dich manchmal: Ist mein Stress noch normal?
Wenn du gesund bleiben willst, braucht dein Körper regelmäßig Gelegenheiten, sich zu erholen. Dabei helfen Strategien, mit denen du es schaffst, immer wieder neu die Herausforderungen in deinem Alltag zu bewältigen. Der Vorteil: Kommt die nächste Krise oder einfach eine schwere Zeit für dich, weißt du, was du tun kannst und du fällst nicht in ein tiefes Loch.
Das Ziel ist, dass du flexibel wirst und ein Handlungsrepertoire hast, was dir in neuen Situationen hilft. Du greifst gezielt zu der Maßnahme, die für deinen Körper und für deine Seele genau das Richtige ist.
Aber zunächst ist es wichtig herauszufinden, wie sehr du schon am Limit bist.
Ist mein Stress noch normal?
Mit dieser Checkliste kannst du einschätzen, wie stark dein Stress wirklich ist und ob er schon ungesund ist.
Du kannst die Fragen einfach mit Ja oder Nein beantworten. Nimm dir etwas Zeit und sei vor allem ehrlich mit dir selbst.
Stellenwert der Arbeit in deinem Alltag
- Arbeitest du oft mehr als 8 Stunden pro Tag?
- Arbeitest du auch am Wochenende?
- Hast du Schwierigkeiten, den Laptop zuzuklappen und Feierabend zu machen?
- Empfindest du deine beruflichen Aufgaben als Belastung (Inhalt)?
- Empfindest du deine beruflichen Aufgaben als Belastung (Umfang)?
Übergang von der Arbeit zum Privaten
- Fällt es dir schwer abzuschalten?
- Verfolgen dich die Erlebnisse des Tages auch außerhalb der Arbeitszeit?
- In der Nacht?
- Hast du feste Arbeitszeiten und einen klar strukturieren Tag?
- Nimmst du dir vor dem Schlafen weniger als eine Stunde Zeit zum Abschalten?
Gestaltung des Feierabends
- Hast du das Gefühl, dass dir die Energie für soziale Beziehungen fehlt?
- Ist es eher die Ausnahme, dass du dir auch Auszeiten für dich nimmst ((Sauna, Bad, Tee…)?
- Bist du eher rezeptiv bei deinen Freizeitbeschäftigungen (TV, Social Media…)?
Dein Schlaf
- Kannst du schlecht einschlafen oder wirst du oft nachts wach?
- Verfolgen dich Gedanken, die du schlecht wieder loswirst?
- Fühlst du dich morgens unausgeschlafen?
- Schläfst du regelmäßig weniger als 7 Stunden?
Dein Wochenende
- Fällt es dir schwer, am Wochenende Abstand zu deiner Arbeit zu bekommen oder zu den Themen, die dich belasten?
- Hast du das Gefühl, dich nicht wirklich gut ausruhen zu können?
- Denkst du am Sonntag schon mit Grausen an die kommende Woche?
Wie oft war da ein Ja? So kannst du deine Antworten deuten:
Jede von uns arbeitet gelegentlich mehr als normal oder ist hin und wieder völlig kaputt. Jede schläft mal schlecht. Jede kann sich ab und zu schlecht von der Arbeit distanzieren. Auch ist nicht immer gleich viel Zeit für soziale Kontakte oder Me-Time.
ABER: Jedes Ja KANN ein Stressindikator sein. Je öfter du mit Ja geantwortet hast, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass dich dein Stress krank macht. Vor allem dann, wenn du die Situation oft erlebst oder der Zustand länger andauert.
Häufig sind Frauen von diesen Symptomen betroffen, die sehr für ihre Arbeit brennen. Frauen, die mit großer Energie und großem Engagement arbeiten. Aber: Zu viel ist zu viel!!! Was am Anfang mal „gebrannt“ hat, kann schnell „ausbrennen“. Du fühlst dich erschöpft, hast keine Kraftreserven und du weißt nicht mehr, wie du deine Ressourcen aktivieren sollst.
Gerade Frauen haben oft das Gefühl, unentbehrlich zu sein. Eigene Bedürfnisse werden ignoriert oder einfach nicht so wichtig genommen. Und die Verantwortung für das eigene Business als Selbstständige erhöht noch den Druck.
Und hier ist Alarmstufe rot erreicht
- wenn du spürst, dass du nur noch selten oder gar nicht abschalten kannst,
- wenn du regelmäßig nachts wach wirst und dein Gedankenkarussell in Betrieb ist,
- wenn du über lange Zeit dich antriebslos und schwach fühlst,
- wenn du dich schlecht konzentrieren kannst,
- wenn du ungeduldig bist und leicht gereizt,
- wenn du dich nicht leistungsfähig fühlst,
- wenn du keinen Elan hast, dich mit Freunden zu verabreden.
…dann ist es Zeit, sehr bewusst und strategisch etwas für deine Gesundheit zu tun.
Kennst du hilfreiche Strategien, dein Stresslevel zu senken?
Finde es heraus! Dazu gibt es hier den zweiten Teil der Checkliste:
Welche der folgenden Methoden, um zur inneren Ruhe zu kommen, hast du mal kennengelernt und erprobt?
- Yoga?
- Progressive Muskelentspannung?
- Atemübungen?
- Autogenes Training?
- Meditation?
Welche der folgenden Techniken wendest du regelmäßig an?
- Yoga?
- Progressive Muskelentspannung?
- Atemübungen?
- Autogenes Training?
- Meditation?
Treibst du regelmäßig Sport?
- Mindestens 2mal pro Woche?
- An der frischen Luft?
Beschäftigst du dich mental mit deinem Wohlergehen?
- Liest du Bücher über Resilienz? Stressmanagement? Gesundes Leben?
- Hast du Rituale in deinem Alltag, durch die du innehalten kannst?
- Führst du ein Journal mit deinen Gedanken und Erlebnissen?
Weitere Fragen, die du dir stellen kannst:
- Kennst du mentale Strategien, um z.B. negative Erlebnisse zu verarbeiten?
- Hast du das Gefühl, dass du dein Leben gut selbst in der Hand hast? Dass du den Grad deiner Belastung beeinflussen kannst?
- Kennst du deine Stärken und Schwächen gut?
- Hast du ein gesundes Selbstvertrauen?
- Reagierst du auf unvorhergesehene Ereignisse ruhig und gelassen?
- Hast du gute Strategien, deine Probleme zu lösen?
- Nimmst du deine Emotionen ernst – auch die “negativen“?
- Glaubst du daran, dass du deine Ziele erreichen kannst?
- Würdest du dich als souverän bezeichnen?
- Hast du Menschen, die dich unterstützen?
- Bist du optimistisch und lebensfroh?
Wie oft gab es hier ein Ja?
Jetzt ist es genau anders herum 😊: Jedes JA ist ein Pluspunkt für deine Gesundheit. Das heißt: je öfter du mit Ja geantwortet hast, desto besser steht es um deine Resilienz. Wenn du hier allerdings nur wenige Fragen bejahen kannst, dann ist es an der Zeit, etwas zu verändern.
Du hast es in der Hand. Fang am besten gleich an, etwas für deine Gesundheit zu tun. Wie du lernen kannst, immuner gegen Stress zu werden, erkläre ich dir in meinem Blogpost “Resilienz stärken – und warum es für viele Frauen so schwierig ist, ihren Stress nachhaltig zu bekämpfen“.
Als resiliente Frau hast du gelernt:
- dir auch mal eine Pause zuzugestehen, wenn du müde bist,
- erst mal tief durchzuatmen, wenn wieder alles gleichzeitig auf dich einströmt,
- deine Kopfschmerzen oder Schlafstörungen als wichtiges Signal deines Körpers ernst zu nehmen,
- darauf zu vertrauen, dass auch dein Team gute Arbeit macht,
- klare persönliche und berufliche Ziele zu definieren, die auch gut für deine Gesundheit sind,
- wie du endlich wieder genug schläfst, gesund isst und Ruhephasen in deinen Alltag einplanst.
Fazit
Das Gute ist: Resilienz lässt sich lernen. Es gibt sicherlich Menschen, die von Natur aus stärker, optimistischer und gesunder sind. Aber viel wichtiger finde ich, dass unser Gehirn ein Leben lang veränderbar ist. Mit regelmäßigem Training kannst du dafür sorgen, dass du widerstandsfähiger wirst gegen Probleme, Stress und Krisen.