Alle Welt sagt dir, du sollst Me-Time in deinen Alltag einbauen, aber die haben ja alle keine Ahnung, wie schwierig das ist. Es reicht eben nicht, einfach nur Yoga zu machen, man muss auch den Kopf gut darauf vorbereiten.
In diesem Blogpost zeige ich dir Lösungen für 7 typische Probleme mit Me-Time.
Deine Gedanken schweifen ab und sind nicht bei dem, was du gerade tust
Du gönnst dir ein Handpeeling, gehst in die Sauna oder trinkst einen Prosecco in der Badewanne. Guter Plan! Aber: Du kannst es nicht so richtig genießen. Warum? Deine Gedanken sind nicht bei deinen Händen, in der Sauna oder beim Sekt, sondern bei der Frage, wie du es schaffst, gleich doch noch das Abendessen zu machen, was du noch später noch einkaufen musst oder wem du noch eine Mail schreiben willst.
Lösung: Konzentriere dich ganz bewusst auf deine Sinne: Wie riecht das Peeling? Wie fühlt sich die Haut in der Sauna an? Wie schmeckt der Prosecco? Wie heftig perlt er auf der Zunge? So lenkst du deine Aufmerksamkeit ganz bewusst auf dein Hier und Jetzt und die anderen Gedanken verschwinden.
Du befürchtest, dass Freunde und Familie deine Zeit für dich nicht akzeptieren
Deine Entscheidung für Me-Time ist auch manchmal eine Entscheidung gegen andere. Du sagst deiner Freundin, dass du Zeit für dich brauchst und verabredest dich nicht. Du erklärst deinem Mann, dass es wichtig für dich ist, mal was alleine zu machen.
Oder du sagst deiner Mutter, dass du zu bestimmten Zeiten nicht telefonieren möchtest. Und wenn du dann die Zeit mit dir hast, plagen dich die Gedanken, was denn jetzt wohl die anderen denken. Schlecht für deine Entspannung.
Lösung: Mach dir klar, dass du nur dann eine gute Frau, Tochter oder Freundin sein kannst, wenn du auch an dich denkst und dir erlaubst, gut zu dir zu sein. Das fällt vielen Frauen schwer. Aber du bist es wert. Du darfst dich um dich kümmern. Deine Umgebung wird es dir danken, wenn sie merken, dass du dadurch viel entspannter bist.
Wusstest du, dass viele Frauen von dem Satz getrieben werden “Mach es allen recht”? “Sei perfekt” und “Mach es allen recht” stehen ganz vorne auf der Hit-Liste der Antreiber und verursachen genau den Stress, den du gerne loswerden möchtest.
Du hast Angst vor Veränderungen, wenn du plötzlich nicht mehr so funktionierst, wie alle es gewohnt sind
Deine Familie wundert sich: Am Sonntag keinen selbstgebackenen Kuchen? Das ist aber ganz was Neues… Dein Netzwerk wundert sich: Die Reaktion bei Facebook kommt erst nach 18 Stunden? Sehr ungewöhnlich… Deine Freundin wundert sich: Sie will sich nicht wie immer mit mir am ersten Donnerstag im Monat in der Stammkneipe treffen? Was ist los?
Und nun? Dir wird mulmig. Schaffst du es, deine Pläne durchzuziehen?
Bestimmt: Übe es, deine Bedürfnisse auszusprechen und den Menschen um dich herum zu sagen, was du wirklich brauchst, um gesund zu bleiben. Es gibt bestimmt Situationen in deinem Leben, in denen du selbstbewusst auftrittst. Nimm dieses Gefühl und erkläre mit diesem Selbstbewusstsein, warum du morgen lieber alleine in der Badewanne liegst, anstatt auszugehen.
Ich bekomme regelmäßig Mails, die mir sagen “Vielen Dank. Ich bin gerade nicht am PC, antworte aber bestimmt nach dem xy.” – grandios. Ist das vielleicht deine nächste Challenge? Einfach darauf vertrauen, dass schon keine Aufträge verloren gehen, wenn du auch als Selbständige deine Off-Zeiten hast und transparent machst.
Wie du noch besser lernen kannst, dir selbst zu vertrauen und mutig neue Schritte zu gehen, erfährst du in meinem Blogpost “Resilienz stärken – und warum es viele Frauen nicht schaffen, ihren Stress nachhaltig zu bekämpfen“.
Me-Time kommt nicht zustande, weil du nicht merkst, wann du sie brauchst
Manchmal willst du nach einem langen Tag noch eben eine wichtige E-Mail schreiben. Oder eben noch einkaufen gehen oder eben noch den Rasen mähen oder eben noch den Hund versorgen. Aber eigentlich brauchst du Ruhe, Entspannung, Pause.
Lösung: Hör genau auf dich – auf das, was du brauchst. Nimm die Signale deines Körpers wahr. Und dann erlaube dir, das Gespräch zu verschieben oder den Rasen wachsen zu lassen. Erlaube dir, fürsorglich zu dir selber zu sein. Deinem Mann oder deinen Kindern gegenüber bist du das doch vermutlich auch, oder?
Me-Time – das habe ich gar nicht verdient
Gerade Frauen empfinden oft Schuldgefühle, wenn sie an sich denken. Andere wichtiger nehmen als sich selbst, eigene Bedürfnisse nicht in den Vordergrund stellen – so sind viele von uns aufgewachsen. Es kann sein, dass du in deiner Kindheit Erfahrungen gemacht hast, die dich das denken lassen. Jetzt ist es höchste Zeit, dich davon zu lösen.
Deshalb: Mach dir klar, dass du etwas Besonderes bist. Du bist wertvoll. Du bist besonders. Du bist ein Schatz im Universum. Und deshalb darfst du dir liebevolle Zuwendung schenken. Am besten schreibst du diesen Punkt gleich mit auf deine To-do-Liste. Wichtig dabei: Me-Time hat denselben Stellenwert wie alle anderen Punkte – oder sogar einen höheren 😊.
Du traust dich einfach nicht, dir etwas zu gönnen? Dir fehlt die nötige innere Power, deine Bedürfnisse auch wirklich zu leben und dazu zu stehen? Diese Power kannst du trainieren. In meinem Blogpost “Innere Stärke entwickeln” verrate ich dir, wie du es schaffst, dir selbst zu vertrauen. Im Vertrauen auf deine Stärken und Fähigkeiten kannst du nämlich ganz entspannt Ja sagen zur Me-Time.
Du denkst, dass andere dafür sorgen müssen, dass es dir gut geht
Wie oft hast du schon gedacht, dass dein Mann dich doch mal mit einem Wochenend-Trip nach Barcelona überraschen könnte? Oder dass deine Freunde ständig für dich da sein sollten, wenn es dir nicht gut geht? Alle sind doch da, um dich glücklich zu machen.
Tja, wenn du so denkst, begibst du dich in große Abhängigkeit. Woher sollen all die Menschen wissen, was du genau brauchst, wenn du ihnen das nicht sagst? Wenn die Intuition nicht klappt, siehst du alt aus.
Also: Übernimm Verantwortung für dein Leben, für deine Gesundheit, für dein Glück. Das kann anstrengend sein. Denn du kannst nicht mehr anderen die „Schuld“ dafür geben, dass es dir nicht gut geht. Du darfst dann selbst dafür sorgen. Die gute Seite daran ist: du bist die Handelnde und nicht das Opfer. Du entscheidest, was gut für dich ist und kannst damit beeinflussen, was aus dir wird – das ist doch grandios, oder?
Keine Zeit für Me-Time
Wenn du nach all diesen Tipps wirklich mal das Gefühl hast, dass kein Platz für Me-Time in deinem Tag ist, dann empfehle ich dir Folgendes:
Nutze deine Alltagsroutinen, um für einen kurzen Moment im Hier und Jetzt zu sein. Das geht z.B. fantastisch beim Kochen. Denk nicht an den letzten Call oder an die drei Mails, die du noch erledigen musst, sondern fühle den Salat beim Zubereiten, schaue auf die Farbe der roten Spitzpaprika, rieche an den Gewürzen für’s Dressing.
Das ist eine winzig kleine Me-Time – und die geht immer.