Ich werde jetzt Coach! Voller Energie und Elan bin ich vor fast sechs Jahren in meine nebenberufliche Selbstständigkeit gestartet. Ich hatte keine Zweifel an meinen Coaching-Fähigkeiten – aber das Marketing? Einschüchternd!
Wo lerne ich genau das, was ich brauche, um Klienten zu gewinnen? Schaffe ich es, mich zu orientieren und das Richtige schnell genug zu lernen?
Dann hieß es: Du brauchst einen Online-Kurs! Und verkaufen? Am besten mit Webinaren. Also habe ich ein Webinar gegeben. Und es war der totale Flop. Die Hälfte der Angemeldeten kam nicht, ich sprach in eine schwarze Wand (war ja der Webinar-Modus und kein Meeting) – und verkauft habe ich genau null.
Tja, da sind die Selbstzweifel wohl nachvollziehbar, oder? Habe ich das Zeug zur Unternehmerin? Bin ich richtig positioniert? Erst Stressbewältigung für Führungsfrauen, dann Resilienz für Unternehmerinnen… nichts passte zu 100 %.
Bis ich verstand: Mein Weg muss meiner sein!
Denn nur so konnte ich meine Selbstzweifel überwinden und langfristig loslassen. Ich habe gelernt, dass Selbstzweifel oft tiefere Ursachen haben, die nicht mit tatsächlichem Können, sondern mit inneren Blockaden und unrealistischen Erwartungen zu tun haben.
Heute gewinne ich Kundinnen in 1:1-Gesprächen. Individuell, persönlich, echt. Und es funktioniert!
Was ich gelernt habe?
Selbstzweifel kommen oft nicht von fehlenden Fähigkeiten, sondern von falschen Erwartungen oder Methoden, die nicht zu uns passen. Wer seine Selbstzweifel loswerden möchte, sollte sich weniger an Standardlösungen orientieren und mehr an dem, was sich persönlich richtig anfühlt.
Selbstzweifel überwinden – und endlich das Vertrauen in dich selbst stärken
Selbstzweifel sind fies. Sie kommen genau dann, wenn du etwas wagst.
Sie flüstern:
„Was, wenn es nicht klappt?“
„ Was, wenn du scheiterst?“
Sie sind die unsichtbare Bremse auf dem Weg zu deinem Erfolg.
Vermutlich findest du dich hier wieder:
- Du hast eine tolle Idee, aber setzt sie nicht um, weil du unsicher bist. Zum Beispiel hast du eine geniale Coaching-Methode entwickelt, aber du traust dich nicht, damit nach außen zu gehen. Was, wenn niemand interessiert ist?
- Du vergleichst dich mit anderen und denkst, du bist nicht gut genug. Du siehst erfolgreiche Coaches, die scheinbar mühelos Kunden gewinnen, und fragst dich, warum es bei dir nicht so leicht geht. Zum Thema Glaubenssätze schau gerne auch in meinen Blogartikel „Raus aus dem Gefühl, nicht gut genug zu sein“.
- Du hast Angst, zu scheitern oder „alles falsch“ zu machen. Lieber nichts tun, als das Falsche tun, oder? Aber genau das hält dich davon ab, voranzukommen.
Doch hier kommt der erste Durchbruch: Selbstzweifel bedeuten nicht, dass du unfähig bist – sondern dass du gerade wächst!
Warum Tipps nicht immer helfen, um Selbstzweifel zu überwinden
„Mach es einfach!“
„Denk positiv!“
Super Tipps. Nur bringen sie nichts, wenn du innerlich blockiert bist. Warum? Weil Selbstzweifel oft tiefere Ursachen haben und aus zwei Quellen stammen:
- Zu viel Orientierung an anderen: Was für sie funktioniert, muss nicht für dich passen. Vielleicht erzählen dir alle, dass Webinare der Weg zum Erfolg sind – aber du fühlst dich unwohl dabei.
- Angst vor falschen Entscheidungen: Doch während du zweifelst, passiert – nichts. Du bleibst stecken und kommst nicht ins Handeln.
Die Wahrheit? Der richtige Weg fühlt sich leicht an.
Wenn du merkst, dass etwas gegen deine Natur geht, dann darfst du es hinterfragen. In meinem Marketing war das Instagram. Sehr gegen meine Natur. Viel zu hektisch, zu schnell, zu glattgebügelt. Und nur Häppchenkost statt fundierter, komplexer Inhalte. Stell dir mal diesen Artikel hier in Instagram vor… echt keine Alternative.
Daher die wichtigste Erkenntnis: Dein Business darf sich gut anfühlen!
Falls du wissen möchtest, welche anderen Plattformen besser zu dir passen könnten, findest du in meinem Artikel „Instagram-Alternativen für nachhaltiges Marketing“ weitere Impulse.
Die besten Strategien, um Selbstzweifel zu überwinden
Wie kannst du also endlich diesen Selbstzweifel-Knoten lösen?
Hier kommen drei essenzielle Schritte:
1. Finde deine eigene Wahrheit und löse deine Selbstzweifel auf
Es hat lange gedauert, bis ich verstand: Verkaufs-Webinare sind nicht mein Ding. Heute weiß ich, dass ich im 1:1 glänze. Warum? Da kann ich meine Stärken leben: gut zuhören, individuell auf mein Gegenüber eingehen, strukturieren und Klarheit schaffen – eine kleine Kostprobe serviere ich auch schon beim Erstgespräch.
„Du brauchst ein skalierbares Angebot.“ „Du willst doch nicht immer Zeit gegen Geld tauschen.“ Das ist nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte ist: Ich arbeite gerne im direkten Dialog und liebe es, tief in die Welt meiner Gesprächspartnerinnen einzutauchen. Das geht nicht in Gruppe und ist auch nicht skalierbar. Aber ich gebe es nicht auf, zum einen, weil ich hier meine Stärken leben kann, zum anderen, weil ich genau deshalb damit auch Erfolg habe. Warum also unbedingt Online-Gruppen-Kurse?
Stelle dir diese Fragen, wenn du deine Selbstzweifel loswerden willst:
- Was liegt mir wirklich?
- Wobei fühle ich mich am wohlsten?
- Wo bekomme ich echte Energie?
Indikatoren, dass du deine Wahrheit gefunden hast:
- Deine Arbeit gibt dir Energie, statt dich auszubrennen.
- Deine Kunden oder Klienten geben dir bestärkendes Feedback.
- Du fühlst dich nicht gezwungen, Methoden anzuwenden, die „man eben so macht“.

2. Feiere kleine Fortschritte und überliste deine Selbstzweifel
Oft schauen wir auf das, was noch nicht funktioniert – ein klassischer Fehler, der Selbstzweifel verstärkt.
Doch der größte Killer von Selbstzweifeln ist:
Feiere, was du bereits geschafft hast!
Mach dir eine „Erfolgsliste“:
- Welches Problem kannst du heute schon besser lösen als vor einem Jahr? Vielleicht hast du früher gezögert, überhaupt ein Angebot zu machen – und heute hast du schon zahlende Klient:innen.
- Was haben Klient:innen über dich gesagt, das dir Mut gemacht hat? Lies dir alte Nachrichten durch und erinnere dich daran, dass du Menschen bereits geholfen hast.
- Welche Entscheidung hast du getroffen, die sich richtig angefühlt hat? Vielleicht hast du endlich Nein zu einer Methode gesagt, die nicht zu dir passt. Oder einen Marketing-Weg verworfen, weil er dich zu sehr anstrengt.
Warum das funktioniert?
Wenn du dir aktiv vor Augen führst, was du bereits erreicht hast, ändert sich dein Mindset. Du wirst selbstbewusster- und das lässt deine Selbstzweifel schrittweise verschwinden.

3. Handle trotz Zweifel – Die beste Strategie gegen Selbstzweifel
Ja, die Zweifel sind da. Aber das bedeutet nicht, dass du ihnen gehorchen musst.
Selbstvertrauen kommt nicht VOR der Handlung, sondern DURCH die Handlung.
Eine Kundin hat neulich beim letzten Call gesagt: „Selbstständigkeit ist kein theoretisches Problem.“ Das fand ich sehr treffend formuliert. Der Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg liegt schließlich im TUN und nicht im Denken.
Teste deine Idee. Probier es aus. Erlaube dir, Fehler zu machen. Und dann merkst du: Die Welt geht nicht unter.
Wie du deine Angst vor Sichtbarkeit überwindest:
- Starte klein: Poste eine persönliche Erkenntnis auf Social Media oder sprich mit einer Person über dein Angebot.
- Setze dir eine Frist: „Bis nächste Woche veröffentliche ich meine Website.“
- Stelle dir die Frage: „Was ist das Schlimmste, das passieren kann?“ Meistens ist die Antwort harmloser, als du denkst. Das kennst du doch auch von deiner Arbeit als Coach: Worst-Case-Szenario… hilft sehr beim Versachlichen der Selbstzweifel.
Falls dich das Thema genauer interessiert: In meinem Blogartikel „Angst vor Sichtbarkeit? Absolut nicht nötig“ erkläre ich dir, warum die Angst nützlich ist, aber auch wie du sie überwindest.
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Selbstzweifel verstehen und mit Affirmationen in innere Stärke verwandeln
Ursachen von Selbstzweifeln
Warum entstehen Selbstzweifel?
Oft durch negative Glaubenssätze wie „Ich bin nicht gut genug.“
Vielleicht hat du schon einmal festgestellt, dass du versuchst, es allen recht zu machen – aus Angst vor Kritik oder Ablehnung. Vielleicht traust du dich nicht, deine Meinung klar zu vertreten oder dein eigenes Business authentisch nach deinen Werten aufzubauen.
Das Problem: Diese tief verwurzelten Überzeugungen führen dazu, dass du deine eigenen Bedürfnisse vernachlässigst. Statt auf deine Stärken zu vertrauen, suchst du Bestätigung im Außen – und das verstärkt die Selbstzweifel.
Selbstzweifel im Job oder in der Selbstständigkeit sind besonders tückisch:
- Du hinterfragst deine Entscheidungen ständig.
- Du vergleichst dich mit anderen und hast das Gefühl, nicht „gut genug“ zu sein.
- Du hast Angst, Fehler zu machen – und kommst deshalb nicht ins Handeln.
Du möchtest mehr hierzu erfahren: Dann lies auch meinen Blogartikel „Raus aus dem Gefühl, nicht gut genug zu sein“.
Die Rolle von Affirmationen
Affirmationen sind positive, selbstbejahende Aussagen, die helfen können, negative Denkmuster zu durchbrechen und das Selbstvertrauen zu stärken. Sie dienen dazu, destruktive Gedankenmuster zu transformieren und ein positives Selbstbild zu fördern.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Affirmationen helfen.
Kleiner Einschub: Du hast vielleicht auf meiner Über-mich-Seite gelesen, dass 2013 mein Mann an einem Hirntumor gestorben ist. Und du kannst dir sicher auch vorstellen, wie schwer und anstrengend diese Zeit für mich war. Mit den Jahren habe ich es aber geschafft, wieder in ein wirklich fröhliches Leben zurückzufinden.
Die Erlebnisse von Intensiv-Station, Wesensveränderung und Sterbebegleitung waren Vergangenheit.
Dachte ich.
Bis vor zwei Jahren zwei Männer aus meinem engsten Familien- und Freundeskreis an Krebs erkrankten. Und plötzlich war alles wieder da. Ich hatte nicht nur Mitgefühl, was ja selbstverständlich ist, sondern ich hatte den Schmerz von damals. Und das war zu viel. Ich wollte für meine Cousine und unsere Freundin da sein, aber nicht selbst leiden.
Warum erzähle ich hier in diesem Blogartikel davon? Weil ich an mir zweifelte: „Es muss mir doch wohl gelingen, diese Situationen zu trennen.“ „Schließlich bin ich nicht ganz ungeübt mit mentalen Strategien.“ Aber es klappte einfach nicht.
Was half? Ein höchst professionelles Emotions-Coaching bei Helene Hucho, an dessen Ende wir gemeinsam 4 Affirmationen erarbeitet haben. Sätze, die mich daran erinnern sollten, meinen Raum zu schützen. Klar formuliert. Und dann regelmäßig gesprochen, am Badezimmerspiegel gelesen, imaginiert.
Ich habe die Wirkung sehr bald gespürt. Meine überbordende und lähmende Angst verschwand. Mit dieser gesunden Distanz konnte ich viel besser helfen und beistehen.
Wie du Affirmationen effektiv nutzt:
- Individuelle Formulierung: Entwickle Affirmationen, die authentisch zu dir passen und sich auf deine persönlichen Ziele beziehen. Sprich deine Sätze leise vor dich hin und spüre, ob sie passen oder ob du noch einzelne Worte ändern möchtest. Es sollte am Ende stimmig für dich sein.
- Positive Formulierung: Vermeide Negationen und formuliere deine Affirmationen positiv, z.B. statt „Ich werde keine Fehler machen“ lieber „Ich handle sicher und kompetent“.
- Regelmäßige Wiederholung: Integriere deine Affirmationen in deinen Alltag, z.B. durch tägliches Aufsagen oder Schreiben.
Was du dazu noch brauchst: ein Growth Mindset – die Überzeugung, Herausforderungen als Chance für Lernen und Wachsen zu sehen. Aber als Coach hast du das sowieso, nehme ich an. 😊
Kennst du Implementation Intentions? – Der Schlüssel zur Umsetzung
Eine bewährte Strategie aus der Psychologie, um ins Handeln zu kommen, sind sogenannte Implementation Intentions. Dabei setzt du dir nicht nur ein Ziel, sondern definierst auch genau, wann und wie du es umsetzt.
Das folgt der Formel:
„Wenn Situation X eintritt, dann werde ich Verhalten Y ausführen.“
Beispiele:
- „Wenn ich morgens aufstehe, werde ich direkt 5 Minuten lang meine Affirmationen sagen.“
- „Wenn ich merke, dass ich Selbstzweifel bekomme, dann werde ich einen positiven Gedanken bewusst dagegensetzen.“
- „Wenn ich eine neue Idee habe, werde ich sie innerhalb von 24 Stunden einmal ausprobieren.“
Diese Technik hilft, Selbstzweifel zu überlisten und ins Handeln zu kommen, bevor dein Kopf dich wieder ausbremst.
Selbstwirksamkeitserwartung – Der Glaube an die eigene Kompetenz
Du kennst sicherlich den Begriff der Selbstwirksamkeitserwartung. Aber vielleicht hast du noch nie den Bezug zu deinen Selbstzweifeln hergestellt.
Kurzer Exkurs: Der Begriff wurde in den 1970er-Jahren von dem kanadischen Psychologen Albert Bandura entwickelt. Er beschreibt das Vertrauen einer Person, aufgrund eigener Kompetenzen gewünschte Handlungen auch in Extremsituationen erfolgreich selbst ausführen zu können. Ein Mensch, der daran glaubt, selbst etwas bewirken und auch in schwierigen Situationen selbstständig handeln zu können, hat demnach eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung.
Selbstzweifel lähmen dich und hindern dich am Tun. Das heißt, in diesem Moment fehlt dir der Glaube an deine Selbstwirksamkeit, der Glaube, erfolgreich etwas meistern zu können. Du fühlst dich eher ausgeliefert, anstatt selbst dein Glück zu schmieden.
Mit ein paar kleinen Fragen kommst du wieder ins Handeln.
- Wenn es dir gut geht – wie machst du das?
- Wie schaffst du es, dass es dir nicht gut geht?
- Wie schaffst du es, etwas zu tun? Wie schaffst du es, etwas nicht zu tun?
Wenn du dir selbst die Frage stellst „Wie mache ich das?“, merkst du, dass du die Handlungsmacht hast. Du beeinflusst deine Gedanken. Du beeinflusst deine Gefühle. Selbstwirksamkeit ist die Fähigkeit, die eigenen Gefühlsfernbedienung in die Hand zu nehmen. So hast du die Kontrolle und damit auch ein Steuerungselement gegen deine Selbstzweifel.
Vertiefende Gedanken dazu findest du bei Sebastian Mauritz.
Fazit: Selbstzweifel überwinden und deinen eigenen Weg gehen
Selbstzweifel kommen, wenn du an einem Wendepunkt stehst. Doch sie bedeuten nicht, dass du falsch liegst.
Sie bedeuten, dass du gerade etwas wagst, das dir wichtig ist.
Also, frag dich nicht: „Bin ich gut genug?“ Sondern: „Wie kann ich meinen Weg so gestalten, dass er sich für mich richtig anfühlt?“
Wenn du regelmäßig Inspirationen möchtest, wie du Selbstzweifel überwindest und dein Coaching-Business erfolgreich machst, dann abonniere meinen Newsletter „Sichtbar“! 😊
… und zeig den Richtigen, dass sie dein Coaching brauchen. Jeden Mittwoch: Tipps, Ideen, Erfahrungen